Bauchfett verhält sich wie ein Organ, produziert Hormone und reguliert so Hungergefühl, Aktivität, Blutdruck etc.
Ein Forscherteam der Universität von Maastricht um Dr. Johan Renes hat entdeckt, dass Fettzellen am Bauch deutlich mehr sind als nur Speicherzellen. Viel mehr ein aktives Organ, das chemische Botenstoffe in andere Körperteile schickt. Diese sorgen wahrscheinlich dafür, dass das Risiko für gefährliche Erkrankungen wie Herzanfälle oder Krebs steigt. Die Forscher berichten in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Journal of Proteome Research über ihre Erkenntnisse.
In der sogenannten Bariatrischen Chirurgie (Beseitigung von starker Übergewichtigkeit) ist bereits länger bekannt, dass eindrucksvolle Verbesserungen des Gesundheitszustandes nach einer erfolgten Operation eintreten. Hoher Blutdruck und Diabeteshäufigkeit waren dadurch stark zurückgegangen. Am ausgeprägtesten waren jedoch die positiven Effekte auf die Leber.
Die Reduzierung der Fettzellen kann ein wesentlicher Grund dafür sein, dass sich der Gesundheitszustand der Betroffenen so rasch verbessert hat. Zusätzlich sollte jedoch unbedingt eine Änderung des Lebensstils erfolgen, um die Erfolge langfristig zu stabilisieren.
Unter den von den Fettzellen produzierten Hormonen befinden sich etwa das appetitsteuernde Leptin und das Adiponektin, das zusammen mit dem Leptin, dem Insulin und anderen Hormonen das Hungergefühl und Nahrungsaufnahme reguliert. Es verstärkt auch die Wirkung des Insulins an den Fettzellen. „Bisher ist ungeklärt, was die Proteine, die von Milliarden von Fettzellen gebildet werden, im Körper anrichten“, sagt Renes.
Quelle: Department of Human Biology an der Maastricht Universität. Der Standard